Entschlackung - Entgiftung - Entsäuerung
Von der Schulmedizin angezweifelt, in der Erfahrungsheilkunde unverzichtbar.
Bereits in den altindischen Yoga-Schriften, den Veden, die z.T. mehr als 3000 Jahre vor Christus entstanden sind, heißt es:
„Tue Nützliches,
meide Schädliches,
scheide Schädliches aus.“
Schon die ersten Yogis waren also der Auffassung, dass Ausscheidungsprozesse vom Menschen aktiv unterstützt werden können und sollten!
Dies spiegelt sich in der ayurvedischen und tibetischen Medizin ebenso wieder wie in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Auch in der antiken Medizin Griechenlands, Roms, und des vorderen Orients war die „Ausleitung“ fester Bestandteil in der Therapie und Vorbeugung von Krankheiten.
Man nutzte Bäder und Badezusätze, machte Wickel und Packungen, man trank Tees und Wässer aus Heilquellen zur Aktivierung von Leber- und Nierenfunktion, zum Abführen und zum Schweißtreiben. Man nahm auch Licht-, Luft- und Schwitzbäder. Und es gab Fastenkuren und „Heilnahrung“.
Für die Kelten und Germanen war das Baden in besonderen Quellen, auch unter Zugabe von Heilkräutern, ein Ritual, das die körperliche und geistige Widerstandskraft fördern sollte. Heute weiß man, dass diese „Kurorte“ unserer Vorfahren basische, carbonatreiche Quellen waren, in denen sie sich innerlich wie äußerlich reinigten und stärkt.
Für einige Jahrhunderte sollte das alte Wissen um die reinigende, vorbeugende und heilende Wirkung von Licht, Luft, Wasser, Ernährung und Bewegung dann allerdings aus dem Blick der Menschen verschwinden.
Im Mittelalter ging viel altes Heilwissen verloren. Die Badekultur verkam zu einer Art von Freudenhausspektakel, welche die Verbreitung von allerlei Krankheiten förderte, und von den ausleitenden Verfahren erinnerte man sich schließlich nur noch an den Aderlass, der dann in Ermangelung alternativer Maßnahmen zum Teil so exzessiv betrieben wurden, dass er mehr schadete als nützte. Nur an wenigen Orten konnte wie bei Hildegard von Bingen und Theophrastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, altes Heilwissen bewahrt und weiterentwickelt werden.
So war es nicht weiter verwunderlich, dass man in der Renaissance nur mehr schauerliche Geschichten über die „alte Medizin“ zu berichten wusste, und auch in den neuen akademischen Lehren war über altes Heilwissen nichts mehr zu finden.
Doch es gab glücklicherweise immer irgendwo Bewahrer des alten Wissens wie Christoph Wilhelm Hufeland, Johann Schroth, Vincenz Prießnitz und Pfarrer Sebastian Kneipp um nur einige zu nennen. Ende des neunzehnten Jahrhunderts entstand dann aus der Mitte der von Industrialisierung, Urbanisierung und gesellschaftlichen Normen gebeutelten Bevölkerung die sogenannte Reformbewegung in Deutschland und der Schweiz.
Sie war ein wesentlicher Wegbereiter der modernen Naturheilkunde.
Ausleitung, Entgiftung, Entschlackung, Entsäuerung, neuerdings auch gerne „Detox“ genannt, haben wieder einen festen Platz in der Erfahrungsmedizin.